Coin
Coin liegt in einem fruchtbaren Tal am "Rio Grande" und ist
ungefähr 21km, Richtung Inland, von Marbella entfernt. Es waren die
Römer, die der Stadt ihren ersten Namen gegeben haben und der lange
überlebt hat: Lacibis. Es wurde ein Handelsstadt, ein Verkehrspunkt
für allerlei Mineralien, die 5km weiter südlich in der Sierra
Blanca abgebaut wurden. Marmor aus diesen Abbaugebieten wurde für
den Bau der römischen Stadt Italica benutzt, die einst nahe Sevilla
gelegen war und der Geburtsort (76 vor Christi) von Hadrian, einem zukünftigen
Herscher, war.
Der Abbau von Marmor und Eisen war ein einträgliches Geschäft
bis ins 19.Jahrhundert. Während der Zeit der Visigothen, die die
Römer von der Halbinsel vertrieben, verlor die Stadt ihren Glanz
und verfiel zu Ruinen. Als die Mauren die Stadt um 929 wieder aufbauten,
hatte sie ihr römisches Erbe nahezu verloren und das, was übrig war,
wurde beim Bau der neuen Stadt verwendet. 1485 war ein großes Jahr in
dieser Gegend. Die Rückeroberung der Christen war in ihren letzten
Zügen und so mit fiel auch Coin in ihre Hände. Die Stadt wurde
nach einer Belagerung eingenommen, in der den Legenden nach, niemand anders
als Christopher Columbus teilgenommen hat. Ein gewisser Captain S.E. Cook
der Royal Navy besuchte Coin, und auch Cártama und Alhaurin, 1829
und war sichtlich beeindruckt von der Schönheit der Gegend mit ihren
Gärten aus Orangenbäumen und Palmen.
Bis zu diesem Tag findet sich der Orangebaum auf Coin´s Wappen.
Einer der malerischsten und düsterern Plätze in Coin ist der
Schrein der Nuestra Señora de Fuensanta. Die wunderschön erhaltene
Kapelle steht ganz oben auf dem Hügel, der direkt neben dem Platz
liegt, auf dem die jährliche Messe stattfindet. Die Lage und die
Aussicht sind atemberaubend, doch einmal wurde hier in der Vergangenheit
Coin´s ein dunkles Kapitel geschrieben. In einem brutalen Mord wurde
der örtliche Priester 1893 erschossen. Die Geschichte kann man in
Bartolomé Abelenda's Buch, The Coin Crime, nachlesen.
Coin ist eine Stadt mit viel Industrie und hat es geschafft ihren eigenen
spanischen Charakter zu bewahren. Das Nachtleben hat für jeden etwas
zu bieten, von traditionellen Tapa Bars, Weinstuben und Restaurants, bis
zu modernen und gut klimatisierten Bars und Nachtclubs. Die Stadt kann
auch zwei Ferias ihr eigen nennen, die erste ist Anfang Mai, und die zweite
im August, die beide von ihren Bewohnern genüsslich gefeiert werden.
Die spektakulären Feuerwerke zu Beginn und am Ende der Ferias werden
vom Grundstück des Krankenhauses abgefeuert und dauern die ganze
Nacht! Coin war auch einmal Drehort einer der Folgen von BBC´s erfolglosen
Soap, Eldorado.
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